Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit zu reisen, klingt immer noch nach Star Trek und Star Wars.
Der Göttinger Astrophysiker Erik Lentz hat sich Gedanken gemacht, wie das künftig auch ganz real möglich sein kann, und seine Forschungsergebnisse nun veröffentlicht. „Diese Arbeit hat das Problem des Reisens mit Überlichtgeschwindigkeit einen Schritt weg von der theoretischen Forschung in der Grundlagenphysik und näher an die Technik gebracht“, sagt Lentz. „Der nächste Schritt besteht darin herauszufinden, wie man die astronomische Energiemenge, die benötigt wird, in den Bereich heutiger Technologien bringen kann, wie zum Beispiel ein großes modernes Kernspaltungskraftwerk. Dann könnten wir über den Bau der ersten Prototypen sprechen.“
Auf der Erde, genauer in Göttingen, wird das größte Max-Planck-Institut entstehen.
Die Zusammenführung der Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie und Experimentelle Medizin macht das möglich. Das zukünftige, deutlich größere Institut soll naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagenforschung zusammenbringen, disziplinäre Vielfalt und Zusammenarbeit fördern und die Ausbildung der nächsten Generationen von Forscherinnen und Forschern vorantreiben. Die Gründung ist für den 1. Januar 2022 geplant. Das neue Forschungsinstitut soll 16 Abteilungen mit eigenem Direktor oder Direktorin haben.
Wissenschaftler um Nobelpreisträger Stefan Hell vom Göttinger Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie und vom Heidelberger MPI für medizinische Forschung haben eine neue Lichtmikroskopie-Methode entwickelt -
„Minsted“ genannt. Sie trennt fluoreszenzmarkierte Details mit molekularer Schärfe. Für Nobelpreisträger Hell schließt sich damit ein Kreis. „Vor gut 20 Jahren haben wir mit der STED-Mikroskopie die Beugungsgrenze des Lichts in der Fluoreszenz-Lichtmikroskopie grundlegend durchbrochen. Das galt bis dahin als unmöglich“, so Hell. „Damals haben wir geträumt: STED soll eines Tages so gut werden, dass man damit einzelne Moleküle trennen kann, die nur ein paar Nanometer voneinander entfernt sind. Jetzt ist uns das gelungen.“ Die Stimulated Emission Depletion-Mikroskopie (STED) kam damals einer Revolution in der Lichtmikroskopie gleich. Dafür erhielt Hell 2014 den Nobelpreis für Chemie.
Herzliche Grüße
Ihr
Michael Brakemeier
Redakteur